Persönlichkeitsstörungen können als extreme Ausprägungen normaler psychischer Prozesse erklärt werden. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen erleben oft ausgeprägte Schwierigkeiten im Bereich der sozialen Interaktion und Beziehungsgestaltung, letztendlich unabhängig davon, um welche Art der Persönlichkeitsstörung es sich handelt. Hieraus kann sich bedeutender Leidensdruck für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld in verschiedenen Lebensbereichen entwickeln. 

Von Persönlichkeitsstörungen abzugrenzen sind sogenannte Persönlichkeitsakzentuierungen, bei der die jeweiligen Charakteristika des Persönlichkeitsstils eine leichtere Ausprägung aufweisen. Dennoch können auch Persönlichkeitsakzentuierungen und die damit verbunden interaktionellen Schwierigkeiten zu einer Reduzierung der Lebensqualität führen. Dabei ist es wichtig, differenzialdiagnostisch gut abzugrenzen, ob es sich um langfristige Interaktions- und Beziehungsproblematiken aufgrund von Persönlichkeitsstörungen oder um akute und in der Regel vorübergehende Veränderungen im Rahmen an

Da Persönlichkeitsstörungen oft schon lange bestehen, ist wahrscheinlich, dass die Therapie eine längere Zeit – oft mehrere Jahre – in Anspruch nimmt. Das Ziel der Therapie ist in der Regel auch nicht die „Heilung“ oder eine vollständige Veränderung der Persönlichkeit.

Stattdessen geht es vor allem darum, konkrete Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken zu verändern, die für die Betroffenen belastend oder hinderlich sind. Ziel ist es konkrete Alltagsprobleme, zwischenmenschliche Konflikte oder Stresssituationen besser zu bewältigen. Außerdem kann daran gearbeitet werden, ein ungünstiges Selbstbild oder eine verzerrte Wahrnehmung der Umwelt zu verändern.

Trotz der genannten Schwierigkeiten können in einer Psychotherapie oft deutliche Verbesserungen erreicht werden. Vielen Patienten gelingt es so, befriedigendere Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufzubauen.